Forschung
Diese Seite ist bei unseren Besuchern die beliebteste – und leider inzwischen veraltet (2019). Die zahlreichen Veröffentlichungen des Instituts und über das Institut sind inzwischen im Sektor ‚Medien‘ integriert: http://commons.ch/media/
Das aktuellste Forschungspapier zur Finanzierung der 17 UN-Ziele mit dem Titel ‚The SDGs are Public Goods‘ erschien Ende Dezember 2018 in der UN Inter Agency Task Force on Financing for Development (UN IATF on FfD) und kann dort heruntergeladen werden: https://developmentfinance.un.org/2019-financing-sustainable-development-report-preparatory-materials
Beispiele aus der Geschichte der Forschung im Jahre des Herrn 2013:
Forschung Staatsverschuldung aktuell
Drei Jahre dauerte es, bis ein junger Uni-Volkswirt herausfand, dass Rogoff/Reinhart falsch gerechnet hatten. Die folgenden Links zeigen, wie unterschiedlich die Geschwindigkeit in der Forschung ist. Nur einen Tag benötigten wir, um die Zahlen der EU nachzurechnen. Zwei Tage nach unserer Berechnung veröffentlichte die Handelszeitung bereits die Ergebnisse. Hier alle fünf Dokumente für Selbstdenker und Selbstrechner:
Hier der Originaltext von Kenneth Rogoff und Carmen Reinhart „Growth in a time of debt“.
Hier die Demontage des Rogoff-Textes von Thomas Herndon am 13. April 2013
Hier die Pressemitteilung von Eurostat zur aktuelle Staatsverschuldung in der EU am 22.04.2013
Hier unsere Pressemitteilung zur Interpretation der Eurostat-Zahlen der Staatsverschuldung am 23.04.2013
Hier der Artikel von Laura Frommberg in der Schweizer Handelszeitung vom 25.04.2013
Forschung Rating aktuell
Ganz aktuell zum Thema Rating. Nachdem das Basel Institute of Commons and Economics seit 1. September 2011 mehrfach fundierte Kritik an der Praxis der Ratingagenturen geübt hat, etwa bei ARD-Börse:
http://commons.ch/deutsch/wp-content/uploads/Nur_Norwegen_verdient_ein_AAA.pdf
http://commons.ch/deutsch/wp-content/uploads/EFSF_Bestnote_ungerechtfertigt.pdf
http://commons.ch/deutsch/wp-content/uploads/Opportunismus_Vorwurf_an_Standard_Poors.pdf
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/dillinterviewratingagenturen100.html
veröffentlichte die Hochschule St. Gallen Mitte Juni 2012 eine empirische Forschungsarbeit, die die Kritik bestätigte.
Sie trägt den Titel „Rating agencies, self-fulfilling prophecy and multiple equilibria? An empirical model of the European sovereign debt crisis 2009-2011“ und kann hier heruntergeladen werden.
Forschung alternative Länderbewertungen aktuell
Bereits seit fünf Jahren arbeitet Alexander Dill an alternativen Bewertungsmethoden für Länder und Gemeinschaften. Der von ihm entwickelte „Commons Index“ fand nun Beachtung. Der von Roland Bardy (Florida Gulf Coast University) und Maurizio Massaro (Udine University) entwickelte und im Juni 2012 veröffentlichte Ansatz eines Bardy-Massaro-Composite-Index enthält das National Commons Product des Basel Institute of Commons and Economics.
Sowohl der Ansatz des Basel Institute of Commons and Economics wie der von Bardy-Massaro wurden der Enquete-Kommission für Wachstum, Wohlstand und Lebensqualität des Deutschen Bundestages zur Anhörung vorgeschlagen. Deren Arbeitsstand kann man aus folgendem Arbeitspapier von Prof. Beate Joachimsen vom 20.06.2012 mit dem Titel „Der neue Indikatorenansatz zur Wohlstandsmessung“ entnehmen.
Zur jüngeren Geschichte von Sozialkapital und alternativen Messansätzen:
Measuring and Analyzing Social Capital
Das Sozialkapital – Fakten und Hypothesen, Urs Birchmeier, SECO 2002
Im OECD-Bericht Vom Wohlergehen der Nationen (PDF hier) von 2004 heißt es wörtlich: „Die Forschung im Bereich des Sozialkapitals befindet sich derzeit noch im Frühstadium, so dass bislang noch keine verlässliche Aussage darüber möglich ist, ob es mit bestimmten Programmen oder Maßnahmen gelingen.“ (Seite 86)
1) Die Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz und Amartya Sen haben im Auftrag des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy der Europäischen Kommission am 14.9.2009 einen 290seitigen Report vorgelegt, in dem sie eine Erweiterung der Indikatoren des Bruttosozialproduktes auf Haushaltsarbeit, Kindererziehung, Altenpflege und Umweltfaktoren wie Co²-Ausstoss und Energieverbrauch diskutieren und anbieten:
Stiglitz_Report_14_09_2009
2) Nur vier Wochen vor Abgabe dieses Berichtes hat die Europäische Kommission eine eigene Erklärung zu den Aktivitäten Beyond GDP, also jenseits des Bruttosozialproduktes abgegeben. In der Erklärung vertagt sie die Diskussion über Änderungen auf das Jahr 2012 und stellt fest, dass es zum bisherigen BSP keine Alternativen gäbe:
EU-report_beyond_GDP_20_08_2009
3) Wer beide Dokumente liest, bekommt einen ersten Eindruck davon, wer warum das bisherige Berechnungsmodell verteidigt: Die Verschuldung von Staaten wird nämlich in Prozent des Bruttosozialproduktes gemessen. Das heißt: Je höher der Prozentsatz, desto schlechter das Rating, desto höher die Zinsen, die ein Staat bezahlen muss. Eine seltene Berechnung der tatsächlichen Staatsschulden hat Professor Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg vorgenommen:
Argument_107_Generationenbilanz_int_2009_01
Wer zum Thema Staatsverschuldung ganz aktuell einmal lesen möchte, wie eine führende europäische Bank, die Société Générale, das Ganze sieht, kann gerne deren Quartalsbericht vom November 2009 lesen:
22776263-Societe-Generale-Worst-Case-Debt-Scenario-Fourth-Quarter-Nov-2009
4) Der Präsident der Schweizer Privatbankiersvereinigung und Inhaber der Wegelin Privatbank in St. Gallen, Konrad Hummler, hat u.a. in Berufung auf die Zahlen von Prof. Raffelbüschen eine spektakulären Essay mit dem Titel Abschied von Amerika geschrieben. Dieser hatte wesentlichen Einfluss auf den Gedanken, über sogenannte Commons Fonds künftig Gemeingüter auch privat zu finanzieren:
USA_Wegelin_Kommentar
5) Versuche, Alternativen und Ergänzungen zum Bruttosozialprodukt zu finden, gibt es immer wieder. Gucken wir uns einige an.
Das ist der Living Planet Report von 2008: living_planet_report_2008
So sieht der Human Development Index von 2008 aus: Human Development Index
Dieser Versuch endete 2006: Genuine Progress Indicator 2006
Und hier finden wir den Happy Planet Index: http://www.happyplanetindex.org/explore/global/index.html
6) Es wäre ebenso falsch wie ungerecht, nicht die bisherige Forschung der Weltbank zu erwähnen. So erschien 2006 ein lesenswerter Report zur Bewertung von Social Capital
Analyzing_Social_Capital_in_Context-FINAL
Ein bisher einmaliger und leider nicht fortgeführter Ansatz des ausgeschiedenen Weltbank-Präsdidenten Francois Bourguignon war der erste Weltreichtumsbericht, ebenfalls von 2006, der leider nicht die Öffentlichkeit erreichte. Hier aber ist er noch zu haben: Where is the Wealth of Nations
7) Die deutsche Heinrich-Böll Stiftung hat im Dezember 2009 den Report Gemeingüter – Wohlstand durch Teilen veröffentlicht. Er spiegelt den Stand des deutschen Gemeingüteraktivismus von Gentechnik bis zu lizenzfreier Software. Der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) hat im März 2010 den Report Wirtschaft braucht neue Maßstäbe veröffentlicht, in dem unter anderem die aktuelle Diskussion zu Alternativen zum Bruttosozialprodukt reflektiert wird und ein erstklassiges Literaturverzeichnis zeigt, dass sich die Autoren nicht nur in Anklagen und Predigten erschöpfen.
8) A Bit Rich heisst die lesenswerte Studie über die Kosten verschiedener Berufe für die Gemeinschaft, die unsere Kollegen von der britischen New Economic Foundation veröffentlicht haben. Ein deutscher Artikel von Alexander Dill dazu befindet sich
hier.
9) Wie lassen sich Gemeingüter ökonomisch bewerten? Alexander Dill wagt einen Blick beyond GDP, hinter das Bruttosozialprodukt und entwirft dabei neue Bewertungskriterien: Wie lassen sich Gemeingüter bewerten ?
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admin am November 12th 2009
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