Basel Kriterium

Aktuell: Dr. Alexander Dill im Gespräch mit Eurostat-Generaldirektor Walter Radermacher über Bilanzierungsstandards und das Maastricht-Kriterium.

Das Maastricht-Kriterium ist allgemein bekannt. Mainstream-Ökonomen sehen es bis heute als bewährten Massstab zur Beurteilung von Staatsschulden an. Es bemisst die Schulden von Staaten in Prozent des BIP. 60 Prozent we(u)rden als kritisch angesehen.
Das Maastricht-Kriterium ist das Ergebnis einer ideologisch verwurzelten, behaupteten Korrelation zwischen Wirtschaftswachstum, Bruttosozialprodukt  und Staatsschulden.
Diese Behauptung wurde nicht nur von dem Harvard-Ökonomen Kenneth Rogoff vertreten, sondern ist auch die offizielle Position der Europäischen Zentralbank. (Abt. „Fiscal Policy“)
Aus dieser Annahme wird unter anderem die Notwendigkeit von Sparmassnahmen oder von Steuersenkungen abgeleitet.
Auf jeden Fall gilt ein Wachstum des BIP als Weg, die Staatsschulden in den Griff zu bekommen. Belgien, Spanien und Irland galten deshalb im VWL-Mainstream jahrelang als Musterländer.
Die Finanzpolitik der EU seit der Finanzkrise 2008 beruht auf diesen Annahmen.
Was aber, wenn sie falsch sind? (nicht nur ein Excel Fehler!)

Das Basel Institute of Commons and Economics hat sich seit
seiner Gründung 2009 intensiv mit den Ursachen von Staatsschulden und Wegen zu ihrer Senkung und Rückzahlung beschäftigt.
Dabei konnten wir auf bisher unveröffentlichte Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat zurückgreifen.
Mit deren Hilfe wurde es möglich, eine neue Berechnungsformel zur Beurteilung von Staatsschulden, das sogenannte „Basel Kriterium“ zu entwickeln.
Es ist Teil einer von unserem Institut entwickelten Bewertungsmethode für Sovereign Risk, in deren Mittelpunkt das sogenannte Sozialkapital steht.
Ist die Gesellschaft eines Landes bereit und in der Lage, die zur Tilgung der Staatsschulden notwendigen Opfer zu erbringen?
In diesem Fall spielt die Schuldenquote keine Rolle.

 

Die Schweizer Handelszeitung veröffentlichte das Basel Kriterium und fertigte diese Grafik an

Das Basel Kriterium wurde zum ersten Mal im März 2013 berechnet. Die letzte Berechnung erfolgte am 23.04.2013. Die nächste Berechnung wird voraussichtlich am 23.07.2013 erfolgen.

Ein aktuelles Gespräch von unserem Vorstand Dr. Alexander Dill mit Eurostat Generaldirektor Walter Radermacher finden Sie hier. (bitte scrollen, da wegen Länge etwas weiter unten)

Für Fragen zum Basel-Kriterium können Sie uns anrufen: 0041 61 261 35 21
oder eine Mail an dill (@) commons.ch/deutsche schreiben.

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admin am April 19th 2013

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